Ein Blick zurück – ein Blick nach vorn – unsere Mitgliederkonferenz 2020
Was für ein Jahr!
Zum ersten Mal seit Gründung konnten wir in diesem Jahr unsere Mitglieder nicht zu einem gemeinsamen Treffen einladen, sondern mussten eine virtuelle Alternative schaffen. Zwar haben wir wohl alle mehr als genug von vielen kleinen Bildschirmen statt echten Begegnungen, aber die Energie und der Zusammenhalt der Community wurde bei unserer digitalen SEND Konferenz am Mittwoch, den 02.12. trotzdem spürbar! Bis zu 200 engagierte und interessierte Menschen beteiligten sich, tauschten sich aus und gaben uns eine ganze Menge Rückenwind!
Und wie man eine virtuelle Konferenz für 200 Teilnehmer:innen mit bis zu 20 Break-Out Räumen, wechselnden Speakern, Präsentationen und digitalen Abstimmungen fast fehlerfrei hinbekommt, das wissen wir jetzt auch :-)
Auftakt mit Social Economy Berlin
Bereits am Morgen starteten wir mit dem digitalen Netzwerktreffen von Social Economy Berlin im Rahmen des 4. Gesprächskreis zum Thema „Soziale Ökonomie in Berlin“ an dem fast 80 Vertreter:innen von Sozialunternehmen aus Berlin teilgenommen haben. Neben Staatssekretär Christian Rickerts, berichteten Markus Lehmann von der IBB und Henrik Vagt von der IHK Berlin über spezifische Angebote für die Soziale Ökonomie. Die Community kam ebenfalls zu Wort, indem sich vier gänzlich unterschiedliche Organisationen in Kleingruppen vorstellten und eine Diskussion u.a. zu Verantwortungseigentum, Kollektivbetrieben und Hybridfinanzierung anregten. Social Economy Berlin verfolgt auch im nächsten Jahr weiter das Ziel, die verschiedenen Akteure der Sozialen Ökonomie näher zusammenzubringen und die Rahmenbedingungen in Berlin zu stärken. Meldet Euch gerne zum Newsletter an, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Podiumsdiskussion: Mit Sozialen Innovationen aus der Krise?!
Weiter ging‘s mit der öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema „Mit Sozialen Innovationen aus der Krise“. Eingeladen hatten wir dazu die parlamentarischen Vertreter:innen aus dem BMWi Thomas Jarzombek, dem BMBF Dr. Michael Meister, und dem BMU Rita Schwarzelühr-Sutter. Außerdem mit auf dem Podium war Zarah Bruhn, Gründerin und Geschäftsführerin von Socialbee.
Unser 1. Vorsitzender Markus Sauerhammer ließ in seiner Keynote vorab nochmal das Jahr Revue passieren, in dem sich in den genannten Ministerien einiges zu Sozialen Innovationen bewegte, aber wo sich auch gezeigt hat, dass „gut gemeint“ nicht immer auch „gut gemacht“ bedeutet.
Wie wenig bedarfsgerecht viele der bisherigen Maßnahmen sind, erklärte eindrücklich Zarah von Socialbee. Als gemeinnütziges Unternehmen ohne finanzielle Rücklagen sind sie von den meisten Finanzierungsinstrumenten ausgeschlossen. Große Zustimmung unter den 150 Zuschauer:innen erhielt auch Zarahs Vorschlag, den Gewinn von Unternehmen nicht länger rein am finanziellen Umsatz festzumachen, sondern die Sozialrendite (in ihrem Fall die Einsparungen an Transferleistungen, die die Integration in Arbeit bringt) einzuberechnen!
SEND Geschäftsführerin Katrin Elsemann legte als Moderatorin auch den Finger in die Wunde und fragte nach konkreten nächsten Schritten zur Förderung von Sozialen Innovationen. Dr. Meister berichtete von den Ressortabstimmung zum beschlossenen Koalitionsantrag und dem aktuellen Förderprogramm für Soziale Innovationen „Gesellschaft der Ideen“, Frau Schwarzelühr-Sutter machte uns neugierig auf eine geplante Plattform für sozial-ökologische Innovationen und Herr Jarzombek brachte auch ein Geschenk für die Community mit: ein Förderprogramm zur Beratung und Qualifizierung für Social Entrepreneurs, dass in Q2 im nächsten Jahr starten soll.
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit den Ministerien und werden auch im nächsten Jahr darauf achten, dass auf Worte auch Taten folgen.
Schaut Euch gern die Highlights der Diskussion oder das ganze Video an!
Mitgliederversammlung
Um kurz nach 14 Uhr öffneten wir dann die virtuellen Tore und holten unsere Mitglieder aus dem Wartezimmer in ein volles Programm.
Los ging es mit dem Jahresrückblick auf ein turbulentes Jahr 2020. Natürlich geprägt von Corona, das sowohl einen großen (finanziellen + kulturellen) Einbruch bedeutete, aber eben auch den Bedarf an Sozialunternehmen und Sozialen Innovationen deutlich machte und uns in der politischen Arbeit so manche Türen geöffnet hat.
Weitere Highlights des Jahres:
- Die Zahl der SEND-Mitglieder hat sich in diesem Jahr fast verdoppelt (auf über 600) und es sind viele neue Regionalgruppen in den Bundesländern entstanden.
- Für Hessen und Berlin konnten mit öffentlichen Fördermitteln Projekte zur besseren Vernetzung und Beratung von Sozialunternehmen gestartet werden.
- Klassische Gründungsberatungen (IHKs, Wirtschaftsförderungen etc.) bekommen Schulungen und Informationen zu den Bedarfen von Sozialunternehmen
- Unsere Kampagne #abhängenistnichtmehr mit vielen tollen Videos unserer Mitglieder
- Die Umfrage für den 3. Deutsche Social Entrepreneurship Monitor mit mehr als 400 Teilnehmer:innen. Die Veröffentlichung ist für März 2021 geplant. Parallel fand die Umfrage in 7 weiteren Ländern in Europa statt für einen gemeinsamen ESEM.
- Der vom Bundestag beschlossene Antrag zur Förderung von Sozialen Innovationen
- Es wird offiziell geprüft, ob unser Vorschlag eines Social Impact Fonds für nachrichtenloste Bankkonten funktionieren kann und Markus kam dazu in die heute-Nachrichten
Katrin gab dann auch noch einen Einblick in die finanzielle Situation von SEND. Zwar ist die Organisation stark gewachsen, aber steht nach wie vor der Herausfordeung, das Kerngeschäft zu finanzieren, dass sich über Projekte nicht abdecken lässt. Ein großer Dank gilt da auch an unsere Förderpartner BMW Foundation, SAMSUNG, KfW Stiftung, Schöpflin Stiftung sowie SAP, die uns seit einiger Zeit bereits unterstützen.
Auch die Vernetzung kam auf der Mitgliederversammlung nicht zu kurz: in 20 Kleingruppen kamen die Mitglieder nach ihren Wirkungsbereichen zusammen und verabredeten virtuelle Dates. Dieser Austausch wird parallel bereits im SEND Slack Kanal weitergeführt.
Neben der inhaltlichen Vernetzung wurde auch in Arbeitsgruppen an konkreten, von unseren Mitgleidern vorgeschlagenen Themen, gearbeitet, z.B. an der politischen Strategie von SEND für das Superwahljahr 2021. Diese soll möglichst viele Akteure zusammenbringen, damit wir gemeinsam für eine Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit durch soziale Innovationen und Sozialunternehmen laut sein können.
Wie es sich für eine Mitgliederversammlung gehört, wurden auch der finanzielle Jahresabschluss von 2019 abgestimmt und der Vorstand dazu entlastet. Kleinere Satzungs- und Beitragsänderung wurde ebenfalls abgestimmt.
Wir endeten mit einer Zukunftsvision für das nächste Jahr, in der Social Entrepreneurship in jedem Koalitionsvertrag auf Bund und Landesebene eine starke Rolle spielt und in der die Community noch enger zusammenrückt. Und auch die Mitglieder haben uns ein paar Aufgaben mitgegeben – wie Ihr in dieser Wordcloud seht.
Der ganze Tag war begleitet von einem wirklich tollen Spirit, der uns beflügelt hat. Vielen Dank an alle die dabei waren – und so toll es auch war: nächstes Jahr gerne wieder in ECHT!
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