Wirkung
So wird aus „gut gemeint“ auch „gut gemacht“!
Alles, was wir tun und nicht tun, hat Folgen – denn wir leben eingebettet in komplexe gesellschaftliche Systeme. Sozialunternehmen treten an, um zur Überwindung oder Nichtentstehung gesellschaftlicher Herausforderungen beizutragen. Auf diesem Weg gibt es viele Möglichkeiten, wirkungsvoll zu werden.
Neue Wege aufzeigen
Manche Social Entrepreneurs schaffen neue Märkte und verändern Wege der Wertschöpfung, zum Beispiel, indem sie regional Verbraucher:innen zusammenbringen, um gemeinschaftlich von nachhaltiger Landwirtschaft einzukaufen. Andere wirken vor allem, indem sie Menschen mobilisieren, gesellschaftliche Beteiligung ermöglichen und Partizipation für Bürger:innen schaffen. Manche setzen sich in besonderem Maße für Inklusion ein oder geben Menschen eine Stimme, die bislang noch keine hatten.
Die Wirkungsweisen von Social Enterprises sind vielfältig. Die eigene gesellschaftliche Wirkung nachzuweisen ist jedoch nicht immer einfach. Während konventionelle Unternehmen ihren steigenden Umsatz oder Marktanteil als Erfolg verbuchen können, sind nachhaltige, positive gesellschaftliche Veränderungen schwerer nachzuverfolgen.
Das Wirkungsmodell beschreiben
Social Entrepreneurs sind daher gut beraten, zu Beginn ihr Wirkungsmodell und die Ziele, die sie erreichen wollen, zu verdeutlichen. Hier geht es darum zu beschreiben, welches Problem wie angegangen werden soll – und mit welchem erwünschten Ergebnis. Ein Beispiel: Im System der Jugendhilfe will ein Social Enterprise erreichen, dass Jugendliche über Beiräte direkte Budgetverantwortung erhalten und somit in ihrer gesellschaftlichen Gestaltungskraft gestärkt werden. Oder: Im Lebensmittelhandel schafft ein Social Enterprise einen Kreislauf für die Verwertung von genießbaren Lebensmitteln, um Lebensmittelverschwendung zu verringern.
Wie bei einem Eisberg geschieht vieles von den beobachtbaren gesellschaftlichen Problemen unter der Oberfläche. Also müssen auch Lösungsansätze vermehrt an den Ursachen ansetzen, wollen wir Problemen wirkungsvoll begegnen und nicht nur ihre Symptome bekämpfen. Social Entrepreneurs stellen sich die Fragen: Was an meiner Arbeit hat eine direkte Wirkung? Was zielt auf systemische Veränderungen oder gar ein Umdenken in der Gesellschaft ab?
Viele Wege bringen Transparenz
Es gibt verschiedene Methoden, um die eigene Wirkungsweise transparent darzustellen: Der Problembaum hilft zu zeigen, wo meine Initiative ansetzt. Die Wirkungstreppe zeigt die Stufen meines Handelns und die Folgen auf – gegliedert nach eingesetzten Ressourcen, Handlungen und Veränderungen (Input – Output – Outcome – Impact). Der Social Reporting Standard hilft, diese nach außen zu zeigen. Die Erhebung notwendiger Daten kann in Eigenregie erfolgen, zum Beispiel durch Befragungen. Eine wissenschaftliche Begleitung oder die Betrachtung von Kontrollgruppen ist erstrebenswert – und aktuell oft noch Kür. Der Anspruch aber ist klar: Social Entrepreneurs beschreiben, was sie in Gesellschaft warum verändern wollen – und analysieren, wie sie dazu beitragen.