Social Entrepreneurship für die Sozialwirtschaft
Gesellschaft gemeinsam gestalten
Social Entrepreneurship für die Sozialwirtschaft
Die Wohlfahrtspflege leistet in vielen sozialen Bereichen seit Jahrzehnten wichtige Arbeit. Die bis zu 150 Jahre Erfahrung der Wohlfahrt in Kombination mit den innovativen Ansätzen von Social Entrepreneurship bergen das Potenzial, um die aktuellen Herausforderungen des sozialen Sektors gemeinsam zu bewältigen und soziale Innovationen in Deutschland aufzubauen und zu stärken.
Synergien für die Zukunft nutzen
Die Wohlfahrt stellt einen essentiellen Pfeiler im deutschen Sozialsystem dar. Mit über 4,4 Millionen Beschäftigten und vielen Ehrenamtlichen ist sie aus Bereichen wie Pflege, Altenbetreuung, Inklusion, Jugendarbeit uvm. nicht wegzudenken. Dennoch stehen auch die Wohlfahrtsverbände vor großen Herausforderungen: Die Mitgliederzahlen gehen zurück, der Fachkräftemangel macht sich bemerkbar, während gleichzeitig immer mehr Menschen z.B. in der Altenpflege, zu versorgen sind. Rationalisierung und immer mehr Dokumentationspflichten gehen zu Lasten der eigentlichen Kernarbeit.
Viele Social Entrepreneurs arbeiten ebenfalls im oder an der Schnittstelle zum sozialen Sektor. Da sie außerhalb etablierter Strukturen agieren, können sie freier aufspielen und neue Entwicklungen ausprobieren, die auch den etablierten Wohlfahrtsverbänden zugutekommen können. Beispiele sind neue Dienstleistungen zur Integration benachteiligter Menschen, schnelle Onlinehilfsangebote zur Unterstützung pflegender Angehöriger oder innovative Produkte zur Verlangsamung von Demenz.
Für die Social Entrepreneurs hingegen ist die langjährige Erfahrung der Wohlfahrtseinrichtungen ein wichtiger Baustein, um wirklich passgenaue und am Bedarf orientierte Lösungen zu entwickeln. Außerdem können über die Zusammenarbeit erfolgreiche Ideen schneller wachsen und verbreitet werden.
Die Rahmenbedingungen verbessern
Immer mehr Gründer:innen möchten die Gesellschaft positiv gestalten – das sehen wir bei SEND, aber auch beim „klassischen“ Startup – Sektor. So sagen 40% der Teilnehmer:innen des letzten Startup-Monitors, dass sie sich zu Social Entrepreneurship zugehörig fühlen!
Um diese Innovationskraft für die Gesellschaft nachhaltig zu nutzen und gleichzeitig einer möglichen Kommerzialisierung von sozialen Dienstleistungen vorzubeugen, müssen die Sektoren Sozialwirtschaft, Social Entrepreneurship und Startups stärker zusammenarbeiten.
Wir befinden uns in einer technologischen und gesellschaftlichen Umbruchphase: Die Gestaltung der Digitalisierung, die Bewältigung des demographischen Wandels und auch die Folgen der Covid19-Pandemie sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die auch starke Auswirkung auf das soziale Gefüge haben wird. Soziale Innovationen sind ein Kernbaustein für die Sicherung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Diesen zu sichern ist eine unverzichtbare Bedingung für die Bewältigung der Aufgaben und kann nur in breit angelegten Kooperationen gelingen.