Deutscher Social Entrepreneurship Monitor
Die Datengrundlage zu Potenzialen, Bedürfnissen und Herausforderungen von Social Entrepreneurs
Deutscher Social Entrepreneurship Monitor
Der Deutsche Social Entrepreneurship Monitor (DSEM) informiert seit 2018 über das deutsche Social-Entrepreneurship-Ökosystem. Der anfangs jährlich und seit 2022 alle zwei Jahre erscheinende Monitor möchte damit Entscheidungsträger:innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft eine Entscheidungsgrundlage für die Unterstützung von Social Enterprises geben.
Neben konventionellen Kennzahlen, wie Organisationsgröße und Umsatzhöhe, erhebt er spezifische Daten, die für das Ökosystem relevant sind, z.B. Wahl der Wirkungsmodelle, Arten der Governance, Daten zu Gemeinnützigkeit oder Anzahl von ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen. Seit 2020 ist der DSEM eingebunden in das von EUCLID Network geleitete und durch die Europäische Kommission finanzierte European Social Enterprise Monitor.
Fünfter Deutscher Social Entrepreneurship Monitor 2024
Die fünfte Ausgabe des Deutschen Social Entrepreneurship Monitors (DSEM) beleuchtet die dynamisch wachsende und vielfältige Landschaft der Social Enterprises in Deutschland. Seit der letzten Ausgabe hat sich politisch einiges getan, beispielsweise durch die Einführung der “Nationalen Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen” im September 2023, welche die Notwendigkeit unterstreicht, die Rahmenbedingungen für Social Enterprises kontinuierlich zu verbessern. Denn der DSEM zeigt wieder deutlich, welch großes Potenzial Sozialunternehmen aufweisen. Sie sind in allen Sektoren aktiv, besonders im Bildungs‑, Gesundheits- und Sozialwesen. Über 75 % erstellen Produkte oder Dienstleistungen für oder mit spezifischen Wirkungsempfänger:innen. Vor allem Kinder und junge Menschen, Personen mit Migrationshintergrund, Frauen und Menschen in Armut werden im Wirkungsmodell häufig adressiert. Über 90 % der Unternehmen adressieren mehrere der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), mit einem starken Fokus auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit.
Außerdem sind die befragten Social Enterprises:
- Etabliert: Mehr als ein Drittel (35 %) sind mit ihrer Unternehmung länger als ein Jahrzehnt aktiv.
- Wirkungsorientiert: Mehr als die Hälfte (62,0 %) misst ihre Wirkung schon heute, um fundierte Entscheidungen treffen zu können, weitere 29,2 % planen eine Wirkungsmessung in der Zukunft.
- Weiblich: Mehr als jedes zweite DSEM-Social-Enterprises wurde von Frauen (mit-)gegründet.
- Umweltbewusst: Ökologische Verantwortung in der Lieferkette spielt für die große Mehrheit (76,0 %) eine wichtige bis sehr wichtige Rolle, 58,4 % adressieren außerdem in ihrem Geschäftsmodell ökologische Entwicklungsziele.
- Digital: Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen sind mit großem Abstand die relevantesten Technologien in ihrem Geschäftsmodell.
Die Finanzierung bleibt nach wie vor die größte Herausforderung. Mehr als die Hälfte gibt an, dass öffentliche Unterstützungssysteme noch immer fehlen und dass die Vergabe von öffentlichen Finanzmitteln schwer nachvollziehbar ist. Außerdem wünschen sich 57% der DSEM-Social-Enterprises von der Politik ein besseres Verständnis der Bedürfnisse. Was es jetzt braucht, aufbauend auf die Nationale Strategie:
- Bedarfsgerechte Finanzierungsinstrumente, die systemische Ungerechtigkeit abbauen und auf die Bedürfnisse von Sozialunternehmen ausgerichtet sind, unabhängig von ihrer Marktteilnahme oder ihrer Rechtsform
- Schaffung eines ambitionierten Social Impact Fonds, gespeist aus nachrichtenlosen Bankkonten und mit einem klaren Marktentwicklungsauftrag, der Kapital aus verschiedenen Sektoren mobilisiert ohne den Bundeshaushalt zu belasten
- Strukturelle Verankerung in der Bundesregierung durch Schaffung spezieller Referate in BMWK und BMBF, sowie ressortübergreifende Leitungsrunden zwischen verschiedenen Ministerien, um Social Entrepreneurship effektiv zu fördern und die Maßnahmen der Nationalen Strategie gesetzlich zu verankern
- Die DSEM-Social-Enterprises sind in allen Branchen vertreten, am häufigsten im Bildungsbereich sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.
- Die DSEM-Social-Enterprises sind Treiber für die Erfüllung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN (kurz: SDGs). Mehr als 90 % der DSEM-Social-Enterprises adressieren mit ihrem Geschäftsmodell mehr als ein SDG. Die große Mehrheit der DSEM-Social-Enterprises (90 %) arbeitet an Zielen der sozialen Nachhaltigkeit, mehr als die Hälfte (58 %) adressiert ökologische Ziele.
- Über 75 % der DSEM-Social-Enterprises erstellen Produkte oder Dienstleistungen für oder mit spezifischen Wirkungsempfänger:innen. Vor allem Kinder und junge Menschen, Personen mit Migrationshintergrund, Frauen und Menschen in Armut werden im Wirkungsmodell der DSEM-Social-Enterprises häufig adressiert.
- In über 60 % der DSEM-Social-Enterprises wird Wirkung bereits gemessen. Dies begründen über 70 % damit, eine Entscheidungsgrundlage zur Verbesserung der eigenen Wirkungen zu erhalten.
- Von den DSEM-Social-Enterprises erbringen mehr als ein Viertel Leistungen für die öffentliche Hand („Business to Government“).
- Auch konventionelle Unternehmen sind für die DSEM-Social-Enterprises interessante Kund:innen. Über 40 % der Befragten finanzieren sich über Einnahmen im B2B-Bereich („Business to Business“).
- Die DSEM-Social-Enterprises nutzen verschiedene Finanzierungsquellen. Am beliebtesten sind öffentliche Zuwendungen, private Spenden oder Spenden von Stiftungen. Fremdkapitalfinanzierung über klassische Investor:innen oder Bankdarlehen wird deutlich seltener in Anspruch genommen.
- Die Finanzierung bleibt nach wie vor die größte Herausforderung für die DSEM-Social-Enterprises. Mehr als die Hälfte gibt an, dass öffentliche Unterstützungssysteme noch immer fehlen und dass die Vergabe von öffentlichen Finanzmitteln schwer nachvollziehbar ist. Neben der Schaffung und / oder dem Ausbau spezifischer Finanzierungsangebote für Social Enterprises (inkl. Subventionen) wünschen sich über 40 % der DSEM-Social-Enterprises auch staatliche Anreizsysteme zur Unterstützung von privatem Impact Investment.
- Mehr als die Hälfte der DSEM-Social-Enterprises plant einen Teamzuwachs in den kommenden 12 Monaten. Im Vergleich zu den Befragten im DSEM 2022 ist die Wachstumsprognose damit verhaltener.
- Bei der Wahl der Rechtsform sind Rechtsformen ohne Gemeinnützigkeitsstatus unter den DSEM-Social-Enterprises ähnlich beliebt wie Rechtsformen mit Gemeinnützigkeitsstatus. Auch hybride Organisationsstrukturen mit einem kommerziellen und einem gemeinnützigen Unternehmenssteil werden von den DSEM-Social-Enterprises genutzt.
Der Deutscher Social Entrepreneurship Monitor 2024 erscheint in zwei Versionen:
» Zusammenfassung der Ergebnisse
» Ausführliche Fassung
Ermöglicht wurde die Studie durch
Vierter Deutscher Social Entrepreneurship Monitor 2021/22
Sozialunternehmen sind vielfältig. Diese Vielfältigkeit ist ein großes Potential für unsere Gesellschaft, da durch Sozialunternehmen viele unterschiedliche gesellschaftliche Herausforderungen innovativ angegangen werden. Gleichzeitig entstehen daraus Herausforderungen wie z.B. bei Finanzierungsoptionen.
Die Vielfältigkeit zeigt sich auch im vierten Deutschen Social Entrepreneurship Monitor. Die teilnehmenden Sozialunternehmen decken alle Sustainable Development Goals (SDGs) ab und leisten einen positiven Beitrag sowohl für die Gesellschaft als Ganzes, für spezielle Personengruppen, als auch für die Umwelt.
Wer zählt für Ihre Organisation als Wirkungsempfänger:innen? (Mehrfachauswahl möglich)
Sozialunternehmen sind aber nicht nur in ihrer Wirkung sehr divers, sondern auch in Bezug auf ihre Haupteinnahmequellen. Während die einen Produkte an Konsumenten verkaufen, handeln andere mit Unternehmen oder der öffentlichen Hand (siehe auch: Buy social). Wieder andere geben als größte Haupteinnahmequelle Förderungen oder Spenden an. Die unterschiedlich starke Ausprägung marktorientierter Einnahmequellen zeigt auch wie unterschiedlich die Herangehensweisen und Geschäftsmodelle der verschiedenen Sozialunternehmen sein können. Das stellt ein besonderes Potential dar, da Social Enterprises mit verschiedenen, oft innovativen, Geschäftsmodellen positiv auf die Nachhaltigkeitsziele wirken können.
Gleichzeitig erfahren Sozialunternehmen durch ihre Heterogenität besondere Herausforderungen, z.B. dass Finanzierungformen oder Förderungen oft nicht für alle Sozialunternehmen gleich zugänglich sind.
Finanzierung ist nach wie vor die größte Hürde für Sozialunternehmen in Deutschland
Finanzielle Herausforderungen stehen für die DSEM-Social Enterprises mit Abstand im Vordergrund. Stark bis sehr stark betroffen sind die DSEM-Social Enterprises von:
- Zu wenig gezielter Anschlussfinanzierung (33,1%)
- Schwer nachvollziehbarer Vergabe von öffentlichen Finanzmitteln (30,9%)
- Zu wenig verwendbaren Formen von Startfinanzierung (28,4%)
Um die Bedürfnisse der Sozialunternehmen besser abzudecken, ist es wichtig Finanzierungs- und Unterstützungsangebote sowohl auf die jeweilige Entwicklungsphase der Sozialunternehmen als auch auf deren Ausmaß an Marktorientierung auszurichten.
- Die DSEM-Social-Enterprises wirken mit ihren sozialen Innovationen am häufigsten in den Bereichen „Bildung“ und „Gesundheit und Soziale Arbeit“ sowie „Informations- und Kommunikationstechnologie“.
- Von den DSEM-Social-Enterprises arbeiten 88,9 % an mehr als einem der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Umweltbezogene Aspekte spielen dabei eine wichtige Rolle. 55,4 % der DSEM-Social-Enterprises adressieren direkt ökologische Zielstellungen (SDG 6,7,12,13,14,15).
- Über 60 % der DSEM-Social-Enterprises widmen ihre Angebote Personenkreisen, die von sozialen Missständen betroffen sind. Die am häufigsten adressierten Zielgruppen der DSEM-Social-Enterprises sind Kinder und Jugendliche (37,3 %), Frauen/Mädchen (28,1 %) und Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund (29,5 %).
- Von den DSEM-Social-Enterprises setzen sich 79,4 % auch über ihr unternehmerisches Tagesgeschäft hinaus für eine strukturelle Verbesserung in relevanten Themenfeldern ein.
- Knapp jedes fünfte DSEM-Social-Enterprise ist im B2G-Markt („Business to Government“) aktiv. Im Vergleich zum konventionellen Startup-Sektor, in dem lediglich knapp 5 % Produkte und Dienstleistungen für die öffentliche Hand anbieten, stellt diese für die DSEM-Social-Enterprises ein wichtiges Kundensegment dar.
- Mehr als die Hälfte (54 %) der DSEM-Social-Enterprises verkaufen Produkte und/oder Dienstleistungen an konventionelle Unternehmen. Weitere 22 % äußern Interesse am B2B-Geschäft („Business to Business“).
- Die DSEM-Social-Enterprises nehmen wesentlich seltener Fremd- und Wagniskapital auf als in der Startup Branche üblich. 55,7 % finanzieren ihr Vorhaben aus eigenen Ersparnissen und mit 47,9 % greift fast jedes zweite DSEM-Social-Enterprises auf staatliche Fördermittel zurück.
- Das Thema Finanzierung stellt die DSEM-Social-Enterprises immer noch vor große Herausforderungen. Als Top 3 Herausforderungen konnten mangelnde Folgefinanzierung nach der Gründung, die Komplexität öffentlicher Finanzierungsmöglichkeiten sowie fehlende Startfinanzierung identifiziert werden.
- Von den DSEM-Social-Enterprises fühlen sich fast 80 % von der Politik bisher wenig bis gar nicht unterstützt. Die DSEM-Social-Enterprises wünschen sich von der Politik insbesondere einen Bürokratieabbau bei öffentlichen Förderprogrammen, besseren Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten sowie eine Aktualisierung des Gemeinnützigkeitsrechts.
- Bei der Wahl ihrer Rechtsform sind die DSEM-Social-Enterprises sehr heterogen. Unter den DSEM-Social-Enterprises sind fast alle möglichen Rechtsformen vertreten. Organisationen mit Gemeinnützigkeitsstatus treten in etwa mit gleicher Häufigkeit auf wie Organisationen ohne Gemeinnützigkeitsstatus.
Ermöglicht wurde die Studie durch
Dritter Deutscher Social Entrepreneurship Monitor 2020/21
Deutsche Sozialunternehmen zeigen Wege aus der Coronakrise
Die Ergebnisse des 3. DSEMs zeigen, dass selbst unter den schweren Bedingungen der Corona-Krise Sozialunternehmen ihre Wirkung verbreiten. Für viele Menschen lindern sie gar die Probleme, die durch die Krise entstanden sind und leisten in der andauernden Pandemie einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Sie zeigen sich dabei als besonders innovativ – sowohl in sozialer als auch technischer Hinsicht. Neben neuen Ideen für Produkte und Dienstleistungen, nutzen sie neue Formen der Unternehmensführung und am wichtigsten: Sie gestalten ein Umdenken, wie gesellschaftliche Probleme erfolgreich gelöst werden können. Leider treffen die oft recht jungen Social Enterprises selten auf günstige Förder- und Unterstützungsstrukturen. Im Gegensatz zu konventionellen Unternehmen haben sie oft das Nachsehen bei Finanzierungsmöglichkeiten. Außerdem bemängeln sie eine schwer nachvollziehbare Vergabe von öffentlichen Finanzmitteln. SEND setzt sich für ein sozial innovatives Deutschland mit starken Social Enterprises ein. Dafür hat es gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen Positionen entwickelt, um der Politik Anleitungen zu geben, wie dieses Ziel zu erreichen ist.
- DSEM-Social-Enterprises sind in den verschiedensten Branchen tätig. Am häufigsten sind sie in den Sektoren „Erziehung und Unterricht“ und „Gesundheits- und Sozialwesen“ aktiv.
- Dabei wirken die DSEM-Social-Enterprises mit ihren Tätigkeiten am häufigsten auf folgende SDGs ein: „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“, „Gesundheit und Wohlergehen“ und „Weniger Ungleichheiten“.
- Die DSEM-Social-Enterprises setzen auf Inklusion. So beschäftigt knapp ein Drittel Menschen mit physischen oder psychischen Beeinträchtigungen in ihren Organisationen.
- Mindestens 92 % der DSEM-Social-Enterprises streben eine Skalierung ihrer Organisation an, um ihre Wirkung zu maximieren.
- Die Bandbreite der gewählten Rechtsformen ist sehr groß. Insgesamt ordnen sich 58,6 % der DSEM-Social-Enterprises einer eher gewerblich orientierten Rechtsform zu, während 46,4 %, aus einer eher sozial orientierten Rechtsform agieren.
- Allerdings bleibt die Wahl einer adäquaten Rechtsform für Social Enterprises in Deutschland eine Herausforderung. So bemängeln sechs von zehn der DSEM-Social-Enterprises die aktuelle Rechtslage.
- Zwei Drittel der DSEM-Social-Enterprises nutzen hybride Einkommensquellen, d.h. sie erzielen Einnahmen sowohl über Marktaktivitäten als auch Nicht-Marktaktivitäten.
- DSEM-Social-Enterprises finanzieren sich am häufigsten über eigene Ersparnisse, staatliche Fördermittel und durch Innenfinanzierung.
- Gleichzeitig stellt das Thema der Finanzierung die größte Herausforderung für die DSEM-Social-Enterprises dar. Die schwer nachvollziehbare Vergabe von öffentlichen Finanzmitteln, das Fehlen gezielter Anschlussfinanzierung und der Mangel an verwendbaren Formen von Startfinanzierung zählen zu den größten Hürden der DSEM-Social-Enterprises.
- 2020 waren die DSEM-Social-Enterprises wiederholt eher unzufrieden mit der Unterstützung seitens der Politik. 80,2 % bewerten die Förderung von Social Entrepreneurship als gering.
Ermöglicht wurde die Studie durch
Zweiter Deutscher Social Entrepreneurship Monitor 2019
Social Entrepreneurs stellen gesellschaftliche Herausforderungen ins Zentrum ihres Handelns, zeigen die 212 Antwortenden des 2. DSEM 2019. Unter den vielfältigen Wirkungsbereichen dominieren Bildung, nachhaltiger Konsum und Gesundheit. Neun von zehn Social Entrepreneurs entwickeln eine deutschlandweite Marktneuheit und zeigen damit die hohe Innovationskraft des Sektors. Interessant ist auch, dass fast die Hälfte der Gründer:innen weiblich sind – ein starker Kontrast zum ansonsten männerdominierten Gründungssektor.
- Gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen ist der wichtigste Treiber für die DSEM-Social-Entrepreneurs. Eine gesellschaftliche Wirkung zu erzielen ist für die meisten (83,5%) vorrangig gegenüber finanzieller Rendite und für insgesamt 96,7% mindestens gleichwertig zu finanzieller Rendite.
- Dabei erweisen sich die DSEM-Social-Entrepreneurs erneut als sehr innovativ. 87,3% berichten von einer mindestens deutschlandweiten Marktneuheit.
- Der Frauenanteil der DSEM-Social-Entrepreneur-Gründer*innen istmit 46,7% vergleichsweise hoch.
- Die Mehrheit (81,6%) der DSEM-Social-Entrepreneurs reinvestiert eigene Gewinne schwerpunktmäßig bis ausschließlich für den Zweck der Organisation. Auch Transparenz, z.B. im Bezug auf Gehälter (63,5%), und Partizipation in Form von Mitarbeitereinbindung bei strategischen Entscheidungen (84,2%) werden von vielen der antwortenden DSEM-Social-Entrepreneurs gelebt.
- Die am häufigsten genannten Wirkungsfelder, in denen die DSEM-Social-Entrepreneurs eine positive Wirkung erzielen wollen, sind folgende SDGs: „Hochwertige Bildung“ (46,2%), „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ (45,3%), „Gesundheit und Wohlergehen“ (44,3%) und „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ (43,4%).
- Innerhalb der eigenen Lieferketten ist gesellschaftliche Wirkung ebenfalls ein relevantes Thema. 94,3% der DSEM-Social-Entrepreneurs berücksichtigen Aspekte der Fairness und Nachhaltigkeit in ihren Lieferketten.
- Konventionelle Unternehmen sind an Social Entreprises interessiert. Mehr als 2/3 der DSEM-Social-Entrepreneurs haben konventionelle Unternehmen als Kunden.
- Die Finanzierung ist eine der Haupthürden für DSEM-Social-Entrepreneurs. Startfinanzierung, Anschlussfinanzierung und der Zugang zum Finanzmarkt stellen sich für jeweils über 50% der DSEM-Social-Entrepreneurs als schwierig dar.
- Die Rechtsformen der DSEM-Social-Entrepreneurs sind sehr heterogen. Hier zeigt sich sowohl die soziale wie auch die wirtschaftliche Orientierung der Social Entrepreneurs. Das Fehlen einer passenden Rechtsform ist für 51,4% der DSEM-Social-Entrepreneurs eine relevante Hürde.
- 2019 sind die DSEM-Social-Entrepreneurs wiederholt eher unzufrieden mit der Unterstützung seitens der Politik. Im Durchschnitt erhält die Politik auf Bundesebene die Note 4,6 – unverändert zum Jahr davor.
Ermöglicht wurde die Studie durch
Erster Deutscher Social Entrepreneurship Monitor 2018
Ob Krankenversicherungen oder Genossenschaftsbanken: Deutschland ist immer ein Land der Sozialen Innovationen gewesen. Immer wieder haben sich Menschen aufgemacht, die Lebensbedingungen für Mensch und Natur zu verbessern und richtungsweisende Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Diese Tradition hat sich in vielen Formen bis heute erhalten – und erlebt derzeit mit der wachsenden Anzahl an Social Entrepreneurs einen neuen Aufschwung. Der 1. Deutsche Social Entrepreneurship Monitor 2018 zeigt die Vielfalt dieses Ökosystems.
- 9/10 DSEM-Sozialunternehmen lösen gesellschaftliche Probleme in Deutschland; 3/4 sind dabei höchst innovativ.
- Knapp 50% der DSEM-Gründenden sind Frauen.
- Bei 56% der DSEM-Sozialunternehmen nehmen die Mitarbeitenden direkten Einfluss auf die Entscheidungen und haben ein Mitspracherecht.
- 1/3 der DSEM-Sozialunternehmen bewertet die eigenen Wirkungsmodelle, Produkte und Dienstleistungen als weltweite oder EU-weite Marktneuheit.
- 62% der Befragten sehen in Startfinanzierung und 65% in Anschlussfinanzierung eine wesentliche Hürde.
- 55% empfinden Zugang zu Unterstützungsangeboten als wesentliche Hürde.
- Die Politik erhält lediglich Note 4,6 für die Unterstützung von Social Entrepreneurship in Deutschland.
- 73% der DSEM-Sozialunternehmen wollen eine stärkere Repräsentation.
- Sozialunternehmen sind sehr heterogen. Sie sind in ihren Geschäfts- und Wirkungsmodellen, den gewählten Rechtsformen und der Finanzierung sehr vielseitig.
- 87% der DSEM-Sozialunternehmen streben eine Skalierung an.
Erster Deutscher Social Entrepreneurship Monitor
» Studie
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